09.01.09

Blogparade Nachtrag: Ansprachekette - Sammelsurium oder System?

in seinem kommentar zu meinem blog-beitrag von social-media konnte christian henner fehr die ansprachekette nicht ganz nachvollziehen. hier ein hoffentlich nachvollziehbarer beitrag. auch wenn es wirklich nachvollziehbar wird mit der werbefibel 2009/2010.
ausgangslage:
mittlerweile kommt keine kulturinstitution mehr ohne werbung aus. die ist dank vieler kostenloser bzw. kostengünstiger medien über das internet mehr als erschwinglich
herausforderung:
die frage ist jetzt nicht mehr so sehr welche medien setze ich ein sondern vielmehr wie kombiniere ich welche medien wie um meinen werbeerfolg bei einer ausstellung, einem projekt, mitgliedergewinnung eines freundeskreises oder einer publikation zu erreichen und zu messen. also geht es um eine neudeutsches wort zu nutzen um den entsprechenden media-mix. torsten schwarz hat hier das schöne bild vom orchester mit seinen vielen instrumenten. erst wenn ich diese richtig miteinander kombiniere entsteht musik und mein publikum hört zu.
diesen mediamix erhalten sie natürlich, wie herr henner-fehr bemerkt, von einer werbeagentur. und die möchte natürlich geld dafür. da waren sie also wieder alle meine (geld)probleme ... oder?
lösungsvorschlag:
in einer grafik wie der ansprachekette werden alle möglichen medien dargestellt. ich kreuze dann diejenigen an, die ich wirklich brauche. und habe so veranschaulicht wie die medien zusammenspielen. gewissermaßen als vorstufe für einen mediaplan, der dann ja die zeitliche abfolge der ausgewählten medien zeigt. eine vorlage für eine solche ansprachekette zum ankreuzen ist der kleine werbeplaner, und auch eine vorlage für einen mediaplan, der erstmal alle medien enthält und den ich für meine planung anpassen muss gibt es bereits.
zielgruppe (n):
einzelkämpfer im kulturbereich
die ansprachekette (zusammen mit den in der werbefibel beschriebenen szenarien) ist als hemdsärmeliges werkzeug/bauanleitung/kochrezept für alle kleineren institutionen und one(wo)manshows gedacht. ihr "kerngeschäft" ist die kultur selbst und sie haben weder die zei, sich eine zusatzausbildung in kulturvermarktung zu gönnen noch das geld einen profi/ eine agentur zu beauftragen. anhand der wesentlichen szenarien erhalten diese kulturellen einzelkämpfer die möglichkeit eine "werbekampagne" unter 50 € zu realisieren - allein mit bordmitteln.
professionelle kulturvermarkter/berater
sicher hat herr henner-fehr auch kunden, die er schätzt, die sich ihn aber eigentlich nicht leisten können. mit dem kleinen werbeplaner und der mediaplanvorlage kann er dieses kunden schnell eine "kampagne zum selbermachen" aufskizzieren. und das müsste für ihn noch profitabel und seine kunden noch bezahlbar sein. so mehr infos gibt´s dazu nicht, sonst könnte ich ja gleich das buch in den blog stellen ;-)

instrumente. natürlich eine werbea
Die Werbefibel zeigt Ihnen, wie Sie fast ohne Budget und Marketingwissen erfolgreich für Ihr Kulturprojekt werben

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das finde ich nett, dass Sie diesen Beitrag verfasst haben, um die Ansprachekette noch einmal zu verdeutlichen, Herr Dingenotto, vielen Dank!

Sie schreiben, dass in einer Grafik alle möglichen Medien dargestellt werden, über die ich meine KundInnen erreichen kann. Im nächsten Schritt muss es doch jetzt darum gehen, erstens eine Auswahl zu treffen und zweitens die richtige Reihenfolge festzulegen.

Habe ich es richtig verstanden, dass die Frage, welches die richtige Reihenfolge ist, in der Werbefibel beantwortet wird, dass Sie also eine Systematik entwickelt haben, nach der (vor allem) kleine Kultureinrichtungen vorgehen müssen, um mit wenig finanziellen Mitteln eine maximale Werbewirkung zu erzielen?

Interessant finde ich, dass in Ihrer Grafik die Presse noch die Gatekeeper-Funktion hat. Glauben Sie wirklich, dass die Presse gerade für kleine Kultureinrichtungen noch so wichtig ist?

Ich denke, das ist die Chance für Social Media, denn auf diesem Weg ist es Kultureinrichtungen möglich, den Dialog mit den Zielgruppen zu beginnen.

cubus hat gesagt…

hallo herr henner-fehr, danke für die schnelle reaktion. für die aus unserer sicht 4 typischen szenarien habe ich mit einigen studenten von mir eine art bauanleitung und fahrplan für "marketing-heimwerker" entwickelt. die szenarien sind:
- ausstellung
- (forschungs-)projekt
- freundeskreis
- publikation
natürlich kann es hier nur um ein grobes rezept, wie es auf jeden fall funktioniert. hier verwende ich ungern die formulierung, dass die kulturinstitutionen es anwenden MÜSSEN. wie alle infos, die ich auf meiner websiter anbiete handelt es sich um ein angebot, das annehmen oder ablehnen kann wer will. ich sehe meine rolle im bereich kulturvermarktung eher als "kulturbaumarkt" mit angeboten und bauanleitungen für "heimwerker" als der große theoretiker zu sein.